Die abnehmende Schutzwirkung der Ozonschicht, aber auch vermehrte Freizeit- und Sportaktivitäten im Freien machen den Sonnenschutz immer wichtiger. Neben der Haut reagieren gerade die Augen empfindlich auf energiereiche Strahlungen im Ultraviolett-Bereich (UV). Im Schnee und am Wasser ist das Auge noch exponierter, da es nicht nur der direkten, sondern auch der von den Schnee- oder Wasseroberflächen reflektierten Strahlung ausgesetzt ist. Auch bei bewölktem Himmel ist der UV-Schutz bei längeren und regelmässigen Aufenthalten im Freien unerlässlich, da die Wolken nur das sichtbare Licht, aber nur wenig der UV-Strahlung absorbieren.
Seit Urzeiten schützt sich der Mensch vor grellem Licht, früher mit Schutzmasken und Schlitzbrillen, später mit dunklen Gläsern. Heute weiss man, dass dunkle Gläser ohne UV-Filterwirkung zwar vor Blendung schützen, bezüglich UV-Belastung hingegen den Schaden erhöhen. Wegen der Verdunkelung erweitern sich die Pupillen, so dass noch mehr gefährdende Strahlung ins Auge gelangt. Schutzgläser mit UV-Filter gibt es erst seit dem zweiten Weltkrieg. Sonnenbrillen ohne UV-Schutz dürfen heutzutage gar nicht mehr hergestellt bzw. verkauft werden.
Aus Sicht von Wahrnehmung und Optik sollte die Tönung den herrschenden Licht- und Belastungsverhältnissen angepasst sein. Zu dunkle Sonnenbrillen zu tragen ist ebenso unsinnig (und im Verkehr allenfalls gefährlich) wie ein zu schwacher Schutz.